Hintergrund der Gründung:
Die Initiative wurde gegründet, um vorbereitet und handlungsbereit zu sein für die Verhandlungstage im NSU-Prozess in München. Davor wurde 7 Jahre lang den Menschen der Keupstraße mit dem rassistischen Generalverdacht selbst die Täter und nicht die Opfer zu sein, großes Unrecht zugefügt und ein Leben in Würde verweigert. Für viele führte dies zu einer weiteren Traumatisierung. Wir haben in den letzten Jahren gesehen, wie wichtig es ist, die Würde, das Selbstwertgefühl und die breite Anerkennung von Betroffenen nach falschen Beschuldigungen und Bespitzelungen wiederherzustellen. Wir engagieren uns, damit die Probleme der Opfer der Bombenanschläge erkannt werden; damit die Betroffenen zu ihrem Recht kommen; damit ihnen geholfen wird und damit es zu einer kritischen Beleuchtung der staatlichen Beteiligungen und Verstrickungen kommt.
Ziele und Aufgaben:
Seit dem November 2023 sind wir als “Treffpunkt K” ein Begegnungsort für Erinnerung und Bildung über die Bombenanschläge wie auch eine Beratungsstelle für Opfer rassistischer und rechtsextremer Gewalt in Köln und Kölner Region. Wir bieten den Betroffenen Unterstützung bei medizinischen, juristischen und sozialen Fragen an und wir beraten sie und helfen ihnen bei der Suche nach entsprechenden Fachstellen. Wir sind eine der 11 Initiativen, die bis Ende 2025 durch das Modellprojekt „Selbstbestimmt vernetzen, erinnern und bilden“ der Amadeu-Antonio-Stiftung (Berlin) gefördert wird.
Mit Hilfe einer Ausstellung über die Bombenanschläge ist es seit Mai 2024 möglich, Erinnerungs- und Bildungsarbeit mit Schüler*innen verschiedener Kölner Schulen zu fördern und damit ihr Verständnis und ihre Verantwortung für demokratische Prozesse zu stärken und zu vertiefen. Wir bieten außerdem Begegnungen mit den Betroffenen an, Führungen durch die Keupstraße sowie zum geplanten Denkmal in der Keupstraße und zum Interimsmahnmal der Jugendlichen aus der Keupstraße. Schließlich zeigen wir an verschiedensten Orten innerhalb und außerhalb von Köln regelmäßig den Dokumentarfilm „Der Kuaför aus der Keupstraße“, der sich intensiv mit der Täter-Opfer-Umkehr nach den Anschlägen beschäftigt.