Formen des Gedenkens
Der Brandanschlag in Duisburg im Jahr 1984, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen, blieb lange Zeit unsichtbar in der Öffentlichkeit. Erst 2019, 35 Jahre später, gründete sich die Initiative Duisburg 1984 und begann, die Ereignisse gemeinsam mit Betroffenen und Überlebenden aufzuarbeiten.
Die Initiative setzte sich für eine rassismuskritische Auseinandersetzung und die Sichtbarkeit der Perspektiven der Betroffenen ein. 2019 fand das erste öffentliche Erinnern und Gedenken statt, bei dem Betroffene und Angehörige rassistischer und antisemitischer Gewalt aus ganz Deutschland zusammenkamen, um sich mit den Hinterbliebenen zu solidarisieren, zu erinnern und zu zuhören und ihre Forderungen nach Anerkennung und Gerechtigkeit zu unterstützen. Seit 2020 wird jährlich eine Gedenkveranstaltung am Erinnerungsort an der Wanheimer Straße 301 in Duisburg organisiert und an die Opfer erinnert.
Im Jahr 2020 nahm eine Kommission der Stadt Duisburg, bestehend aus Vertreter*innen der Verwaltung, des Rats, der Initiative und der Familie ihre Arbeit auf, um das Erinnern und das Gedenken in der Stadtgesellschaft zu verankern. Am 26. August 2023, dem 39. Jahrestag, wurde eine Gedenktafel am Erinnerungsort Wanheimer Straße 301 angebracht.
Im Sommer 2024 löste sich die Initiative Duisburg 1984 auf. Die Betroffenen und Überlebenden bleiben jedoch bundesweit mit anderen Menschen, die rechte Gewalt erfahren haben, solidarisch und vernetzt, um das Andenken an ihre verstorbenen Angehörigen und deren Geschichten lebendig zu halten.