Leben des Opfers
Ferhat Unvar – Sohn migrantischer Eltern, der in Hanau am Main geboren wurde, aufwuchs und auch in Hanau viel zu früh dem Leben entrissen wurde. Am 14. November 1996 kam Ferhat als erstes Kind von Familie Unvar zur Welt. Schon früh zeigte er großes Interesse an Büchern und verbrachte Zeit am liebsten mit Freunden. Mathematik war eines seiner liebsten Fächer in der Schule.
Er hatte eine Maxime – und dies war Hilfsbereitschaft. Sein Bewusstsein für gesellschaftliche Probleme und sein Drang, eben diese anzusprechen, um Menschen das Leben zu erleichtern, zeigte er vor allem in seinen Twitter Posts. „Tot sind wir erst, wenn man uns vergisst“, schrieb er.
Vor allem beschäftigte er sich mit der Schulpolitik und den rassistischen Erfahrungen, die er und seine Freunde immer wieder machen mussten. Er war sich bewusst, dass es sich hierbei um ein strukturelles Problem handelt und versuchte in seinem Umfeld ein Bewusstsein dafür zu schaffen.
Ferhat war trotz alledem ein offener Mensch, der gerne lachte und auch andere zum Lachen brachte. Sein Freundeskreis, bestehend aus Menschen allen Ursprungs und Alters, war Beweis für sein großes Herz, das am liebsten die Welt umarmen würde.
Viel zu früh wurde er uns allen durch einen Rechtsterroristen entrissen. Deshalb haben wir es uns zur Mission gemacht, seine Ziele umzusetzen und Aufklärungsarbeit zu betreiben. Damit kein Kind mehr durch die Hand eines rassistischen Terroristen umgebracht wird.