Das Projekt

Hier finden Sie Informationen zum Modellprojekt, zur Fördermittelgeberin, zum Team und zur Amadeu Antonio Stiftung.

Selbstbestimmt vernetzen, erinnern & bilden (SVEB)

Das Modellprojekt „Selbstbestimmt vernetzen, erinnern und bilden“ richtet sich an Gedenkinitiativen Überlebender und Hinterbliebener rechtsextremer, rassistischer, antisemitischer und antiziganistischer Anschläge nach 1945.

Das Projekt möchte das Bemühen und die Kämpfe der Initiativen um die Anerkennung der Taten, der Missstände während des Aufklärungsprozesses und des gesamtgesellschaftlichen Problems von rechtsextremer Gewalt, Rassismus und Antisemitismus sowie struktureller Diskriminierung unterstützen.

Die lokale Arbeit von elf Initiativen sowie die Vernetzung der Gruppen mit weiteren Überlebenden und Hinterbliebenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt werden gefördert. Unterstützt werden die Initiativen vorrangig durch die Weiterleitung finanzieller Mittel aus dem Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.

Die selbstbestimmte Arbeit der Überlebenden und Hinterbliebenen von rechtsextremer Gewalt soll nachhaltig gestärkt werden, in dem ihre Sichtbarkeit erhöht werden soll, Capacity Building entlang ihrer Bedarfe durchgeführt und ihre Vernetzung gefördert wird. Das langfristige Ziel dieser strukturellen Unterstützung ist es, den Initiativen zu ermöglichen, kontinuierlich und nachhaltig arbeiten zu können.

Vollständige Projektbeschreibung zum Download

Zur Fördermittelgeberin

„Der Kampf gegen Rassismus und die Unterstützung von Betroffenen sind Kernanliegen meines Amtes. Antirassismus muss uns alle angehen und darf nicht nur auf den Schultern von Betroffenen lasten. Ich bin stolz, dieses Projekt zu fördern, das Initiativen von Betroffenen rassistischer Anschläge bei Ihrer unermüdlichen und unverzichtbaren Arbeit unterstützt.“

Reem Alabali-Radovan ist seit Dezember 2021 Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und seit Februar 2022 Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus. Als Staatsministerin im Bundeskanzleramt setzt sie sich gezielt für die Förderung der Integration und Chancengleichheit von Migrant*innen in Deutschland ein. Ein zentrales Anliegen ihrer Arbeit ist es, bestehende Barrieren im Bildungswesen, am Arbeitsmarkt und in der gesellschaftlichen Teilhabe abzubauen.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Als Beauftragte für Antirassismus engagiert sich  Alabali-Radovan für Vielfalt und den Schutz von Menschen, die von rassistischer und rechter Gewalt betroffen sind. Dabei fördert sie Projekte, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein respektvolles Miteinander stärken.

Weiterführende Informationen zur Bundesbeauftragten und ihrer thematischen Schwerpunkte finden Sie auf ihrer Webseite.

Infos zur Projektträgerin

Die Amadeu Antonio Stiftung steht seit mehr als zwanzig Jahren an der Seite von Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Mit dem Opferfonds Cura und dem Soforthilfefonds Berlin gegen Hassgewalt leistet die Stiftung Soforthilfe in Form verschiedenster Unterstützungsmaßnahmen. So übernimmt die AAS beispielsweise die Umzugskosten, wenn Betroffene aufgrund von Anfeindungen ihren Wohnort wechseln müssen. Wenn Betroffene bedroht oder verleumdet oder ihr Eigentum zerstört wird, übernimmt die Stiftung die Anwalts- oder Reparaturkosten und unterstützt sie dabei, wieder in ihren Alltag zurückzufinden. Die schnelle und unbürokratische Unterstützung wird von vielen Betroffenen als eine Entlastung im häufig sehr schmerzhaften Kampf um Anerkennung als Opfer rechter Gewalt empfunden.

Neben der finanziellen Unterstützung hat die Amadeu Antonio Stiftung über Jahre hinweg Initiativen eng begleitet, wie z.B. den afrikanischen Kulturverein Palanca e.V., der aus einer Organisierung der angolanischen Vertragsarbeiter*innen nach dem Mord an Amadeu Antonio in Eberswalde entstand. Mit Öffentlichkeit erregenden Kampagnen und politischer Lobbyarbeit zur langfristigen Förderung von Opferberatungsstellen und dem verbesserten Schutz von Betroffenen und Engagierten macht die Amadeu Antonio Stiftung sich für die Rechte von Betroffenen rechter Gewalt stark.

Aufgrund dieser jahrelangen Zusammenarbeit mit Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt übernimmt ein Team innerhalb der Stiftung die Projektkoordination für  „Selbstbestimmt Vernetzen, Erinnern und Bilden“(SVEB). Dieses Team besteht aus einer Projektleitung, einer wissenschaftlichen Referentin, einer Finanz- und Verwaltungsberaterin, einer Projektadministration und einer*m Praktikant*in. Die Aufgaben des Pojektteams sind es, die Projektziele umzusetzen,  die Maßnahmen zu evaluieren, die Mittel zu verwalten und weiterzuleiten, Capacity Building zu betreiben und die Netzwerkstrukturen zu stärken – und vor allem die Betroffeneninititiven in ihrem selbstbestimmten Arbeiten zu unterstützen.

Angebote für Betroffene

Hier finden Sie Informationen zu weiteren Anlauf- und Beratungsstellen sowie konkrete Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten.

Für Betroffene