Rahmen der Gedenkchronik
Die Gedenkchronik ist das Ergebnis einer Recherchearbeit, die im Rahmen des Projektes “Selbstbestimmt vernetzen, erinnern und bilden” (SVEB) stattgefunden hat. In einem ersten Schritt wurde die Gedenklandschaft im Feld rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt betrachtet und Erinnerungsmarkierungen und -praktiken identifiziert.
In einem zweiten Schritt wurden mithilfe der Betroffeneninitiativen die Biografien und die zugehörige Erinnnerungsformen zusammengeführt. Die angegebenen Daten beziehen sich auf die jeweiligen Gedenktage, bei mehreren Daten wird im Sinne der Betroffenen ihr Todestag angegeben.
In Folge sollen weitere Biografien und Erinnerungsformen in Kooperation mit den Betroffeneninitiativen, der Chronik der Todesopfer und verschiedenen Forschungsprojekten eingepflegt werden. Bisher kann die Chronik nur einen kleinen ersten Beitrag gegen das Vergessen leisten, denn hinter den hier porträtierten Betroffenen rechter Gewalt steht eine nicht endende Zahl an Todesopfern rechter Gewalt. So sind allein seit 1990 mindestens 220 Menschen durch rechte Gewalt getötet worden, die Dunkelziffer dürfte um einiges höher sein (vgl. Chronik der Todesopfer). Über aktuelle Vorfälle und deren steigende Anzahl informiert der VBRG regelmäßig.
Alle Inhalte werden – sofern nicht selbst von ihnen erarbeitet – mit den Betroffenen abgesprochen. Es gilt dabei die Erinnerung aus Betroffenenperspektive in den Fokus zu stellen. Die Gedenkchronik wird ein fortlaufender work-in-progress sein. Input und Anmerkungen sind willkommen – gern eine kurze E-Mail an das Projektteam.
Hinweise zu Gewaltschilderungen
Diese Gedenkchronik thematisiert rechte, rassistische und antisemitische Gewalt, einschließlich spezifischer Vorfälle, Hintergründe und Folgen. Die Inhalte können belastende Beschreibungen von Gewalt, Diskriminierung und Leid enthalten.
Wir möchten daher darauf hinweisen, dass in dieser Gedenkchronik die Gewalttaten geschildert werden. Die Schilderungen finden sich in den einzelnen Biografien unter der ausklappbaren Rubrik “Was ist geschehen”.
Wir möchten darüber hinaus Betroffene und Leser*innen darauf hinweisen, dass die Auseinandersetzung mit diesen Inhalten retraumatisierend wirken kann. Bitte prüfen Sie vor dem Zugriff auf die Inhalte, ob Sie sich mental und emotional in der Lage fühlen, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen und tun sie dies ggf. nicht allein.