Initiative 19. Februar

Hanau

Aus dem Gründungstext der Initiative 19. Februar Hanau, 06. März 2020:

"Nach den rassistischen Morden in Hanau am 19. Februar 2020 haben wir uns auf Mahnwachen, Kundgebungen und Beerdigungen ein Versprechen gegeben: Dass die Namen der Opfer nicht vergessen werden. Dass wir uns nicht allein lassen. Dass es nicht bei folgenloser Betroffenheit bleibt. Die Kameras und Politiker*innen verlassen jetzt wieder die Stadt. Wir bleiben. Wir gründen eine Initiative, um der Solidarität und den Forderungen nach Aufklärung und politischen Konsequenzen einen dauerhaften Ort zu geben. Wir werden nicht zulassen, dass der 19. Februar 2020 unter den Teppich gekehrt wird – so wie die unzähligen rechten Morde zuvor. Und auch nicht, dass erneut Täter geschützt und ihre Gewalt verharmlost werden."

Ziele und Aufgaben:

Um gemeinsam für Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen zu kämpfen, schlossen sich nach dem rassistischen Terroranschlag Unterstützer*innen, Überlebende und Angehörige in der Initiative 19. Februar Hanau zusammen.

Durch ihren unermüdlichen Kampf für eine lückenlose Aufklärung erreichte die Initiative 2021 den Einsatz eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses im hessischen Landtag und trieb so die zivilgesellschaftliche Aufklärung des Terroranschlags maßgeblich voran. Die zentralen Ergebnisse sind auf der Webseite www.kein-abschlussbericht.org veröffentlicht.

Neben der Forderung nach Aufklärung wird unter dem Schlagwort „Gerechtigkeit“ für eine angemessene Versorgung der Angehörigen und Überlebenden gekämpft. Im Mai 2020 eröffnete die Initiative 19. Februar Hanau den Raum “140qm gegen das Vergessen”, ein Ort für Beratung, Vernetzung und Unterstützung, an dem geschützt über Trauer, Rassismus-Erfahrungen und Solidarität gesprochen werden kann.

Darüber hinaus organisiert die Initiative regelmäßig am 19. Februar Gedenkveranstaltungen und begleitet verschiedenste Gruppenbesuche und Veranstaltungen. Unter dem Hashtag #saytheirnames hat die Initiative die Namen der Opfer deutschlandweit bekannt gemacht und eine neue Form selbstbestimmten Gedenkens etabliert.

Aus der Zusammenarbeit der Initiative 19. Februar Hanau und Forensic Architecture/Forensis ist die Ausstellung Three Doors hervorgegangen, die zentrale Versäumnisse und Fehler der Sicherheitsbehörden in der Tatnacht aufarbeitet.

Auch das Theaterstück And Now Hanau des Regisseurs Tuğsal Moğul ist in enger Kooperation mit der Initiative entstanden. Dieses thematisiert die Kette des behördlichen Versagens aus der Betroffenenperspektive, fordert eine lückenlose Aufklärung und fragt nach Konsequenzen.

Informationen

Webseite: 19feb-hanau.org

Social Media: 19februarhanau

Kontakt: info@19feb-hanau.org