Leben von Mehmet Turgut
Mehmet Turgut wurde am 22. Mai 1979 in Kayalık Köyü in der Provinz Elâzığ, rund 300 Kilometer nördlich der türkisch-syrischen Grenze, geboren. In dem kleinen kurdischen Dorf lebte er mit seinen vier Geschwistern und seinen Eltern, die als Landwirt*innen tätig waren. Mit 15 Jahren reiste er das erste Mal allein nach Deutschland, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen.
Er träumte von einem unabhängigen Leben, wollte seine Eltern in der Türkei unterstützen und eine eigene Familie gründen. Mehmet Turgut, der von seiner Familie Memo genannt wurde, wird als sehr freundliche, friedvolle und ehrgeizige Person beschrieben, die immer ein Lächeln auf dem Gesicht hatte. Um seinen Traum zu erfüllen, nahm er verschiedene Jobs in Deutschland an, arbeitete in der Gastronomie und in der Landwirtschaft.
Anfang 2004 meldete er sich bei einem alten Freund seines Vaters, der in Rostock lebte und in Toitenwinkel einen Imbiss betrieb. Bei ihm konnte Mehmet Turgut unterkommen und aushilfsweise mitarbeiten. Kurz nachdem er den Imbiss am Morgen des 25.02.2004 aufgeschlossen hatte – es war erst sein zehnter Tag in Rostock – wurde Mehmet Turgut als 5. Opfer des rechtsterroristischen NSU ermordet und brutal aus dem Leben gerissen.