Initiative "Mord verjährt nicht!"

Rostock

Die Initiative "Mord verjährt nicht!" entstand 2012 in Rostock aus dem Bündnis "Erinnern – Verantworten – Aufklären". Sie gründete sich als Reaktion auf die Enthüllungen der rechtsextremen Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) und deren Mordserie, der auch Mehmet Turgut am 25. Februar 2004 in Rostock zum Opfer fiel.

Hintergrund der Gründung:

Die Initiative setzt sich aus zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zusammen, die eng mit der Familie Turguts kooperieren. Ihr Hauptanliegen ist die Etablierung und Pflege einer lokalen Erinnerungskultur, die den Opfern rechter Gewalt gerecht wird. Zudem engagiert sie sich für die vollständige Aufklärung der NSU-Verbrechen und die politische Verantwortungsübernahme.

Ziele und Aufgaben:

Zu den Aktivitäten der Initiative zählen die jährliche Organisation von Gedenkveranstaltungen am 25. Februar, dem Todestag von Mehmet Turgut, in Zusammenarbeit mit der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Sie initiierte die Schaffung eines dauerhaften Gedenkortes am Tatort, der am 25. Februar 2014 eingeweiht wurde. Zudem fordert sie die Umbenennung des Neudierkower Weges, an dem der Mord geschah, in Mehmet-Turgut-Weg, um dem Wunsch der Familie Turgut nachzukommen. Trotz wiederholter Appelle konnte die Straßenumbenennung bisher nicht realisiert werden.

Ein zentrales Anliegen der Initiative ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Opferperspektive und die Notwendigkeit eines würdigen Gedenkens. Sie betont die Bedeutung einer kritischen Auseinandersetzung mit institutionellem Rassismus und der Rolle staatlicher Institutionen im Kontext der NSU-Mordserie.

Durch ihr kontinuierliches Engagement trägt „Mord verjährt nicht!“ dazu bei, die Erinnerung an Mehmet Turgut und andere Opfer rechter Gewalt wachzuhalten und ein Zeichen gegen Rassismus und für eine gerechte Gesellschaft zu setzen.

Informationen

Kontakt: initiativemvn@systemausfall.org