Was ist geschehen?
Am 29. Mai 1993 verübten vier junge Männer aus Solingen einen Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in der Unteren Wernerstraße 81. Der Anschlag, der kurz vor dem höchsten muslimischen Feiertag, dem Opferfest, stattfand, kostete fünf Familienmitgliedern das Leben: Die Schwestern Saime (4) und Hülya Genç (9), ihre Schwestern Hatice Genç (18) und Gürsün İnce (27) sowie ihre Cousine Gülüstan Öztürk (12) starben qualvoll in den Flammen. Gülüstan war aus der Türkei angereist, um das Opferfest mit der Familie zu feiern – dazu kam es jedoch nicht.
Der Anschlag brachte den Familien Genç, Duran, İnce, Saygın und Öztürk unermessliches Leid. Weitere 14 Familienmitglieder erlitten schwere Verletzungen. Die physischen und psychischen Folgen dieses Verbrechens sind bis heute spürbar. Alle Überlebenden sind zutiefst traumatisiert. Hatice Genç sagte: „Dreißig Jahre sind jetzt seit dem Brandanschlag vergangen. Ich habe sogar noch Kinder bekommen, aber schlafen kann ich immer noch nicht. Ich warte, bis es hell wird, und kann erst nach sieben Uhr morgens nur für ein paar Stunden schlafen. Ich schlafe meistens tagsüber.“
Ziele und Aufgaben:
Die Initiative bietet verschiedene Aktivitäten und Angebote an, um das Bewusstsein für die Ereignisse und deren Folgen zu schärfen. Dazu gehören u.a. Bildungsangebote, Lesungen, Teilnahme an Podiumsdiskussionen, Zeitzeug*innengespräche und Interviews. Familienangehörigen der Familie Genç ist es besonders wichtig, dass Kinder und Jugendliche sensibilisiert werden. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Geschichte lebendig zu halten und die Erinnerung an die Opfer zu bewahren. Die Ziele dieser Maßnahmen sind Wissensvermittlung und Aufklärung, um ein besseres Verständnis für die Hintergründe und Auswirkungen rassistischer Gewalt zu schaffen.